Muttermilch in der Hausapotheke
Muttermilch ist nicht nur die ideale Nahrung für Säuglinge, sondern auch ein wahres Multitalent in der Hausapotheke. Ihre natürlichen Inhaltsstoffe machen sie zu einem vielseitigen Helfer bei kleinen Alltagsbeschwerden, der jederzeit griffbereit ist!
Hallo, ich bin Clara Steinbrück.
Als Apothekerin, Stillberaterin und dreifache Mama. Auf meinem Blog Beipackwissen und auf Instagram teile ich kreative und praktikable Lösungen rund um Medikamente, die sowohl dem Beipackzettel als auch den Kindern gerecht werden!
Und so kannst du Muttermilch einsetzen:
Muttermilch als Brustwarzenpflege
Bei gereizten Brustwarzen nach dem Stillen hilft Muttermilch. Einfach etwas Milch auf der Brustwarze verteilen und an der Luft trocknen lassen! Die natürlichen Inhaltsstoffe der Muttermilch, darunter Antikörper, entzündungshemmende Proteine und fette Öle pflegen die Brustwarze.
Muttermilch als Pflege in der Badewanne
Muttermilch kann auch beim Baden als natürlicher Badezusatz verwendet werden. Ein Löffel voll Muttermilch ins warme Wasser reicht dazu völlig aus. Die darin enthaltenden Fette und Proteine beugen trockener Haut vor und halten Babyhaut geschmeidig und weich.
Muttermilch bei Hautproblemen
Auch bei Hautirritationen wie Babyakne, Ekzemen oder einem wunden Po kann Muttermilch als wirksames Hausmittel verwendet werden. Muttermilch enthält Abwehrzellen, Vitamine, Mineralstoffe, Milchsäuren, Fette und antimikrobiellen Substanzen und kann die natürliche Hautbarriere stärken. Sie bekämpft Bakterien und beruhigt gereizte Haut.
So geht’s: Befeuchte eine Kompresse mit Muttermilch und tupfe die betroffenen Stellen sanft damit ab. Verzichte auf ein Reiben, um die Haut nicht zusätzlich zu strapazieren!
Auch der Bauchnabel kann mit Muttermilch abgetupft werden. Selbst bei kleineren Verletzungen wie Kratzern z.B. durch scharfe Fingernägel kann Muttermilch helfen und die Heilungsprozesse beschleunigen. Und bei Insektenstichen kann eine mit Muttermilch getränkte Kompresse zum Kühlen eingesetzt und so der Juckreiz gelindert werden.
Muttermilch zum Reinigen von Nase und Augen
Muttermilch ist nicht nur zur Pflege von Haut geeignet, sondern auch für die Schleimhautpflege in Nase und Augen. Muttermilch kann somit als Hausmittel bei leicht verstopfter Nase oder tränenden Augen als Alternative zu herkömmlichen Nasen- oder Augentropfen verwendet werden. Neben den entzündungshemmenden und pflegenden Inhaltsstoffen hat Muttermilch auch weitere Vorteile zu bieten: Durch ihre isotonische Natur reizt Muttermilch die empfindlichen Schleimhäute nicht, was insbesondere bei der Anwendung bei Babys und Kleinkindern wichtig ist. Frisch gewonnene Muttermilch ist außerdem körperwarm und daher besonders angenehm. Zudem ist Muttermilch steril und sauber, was das Risiko von Infektionen reduziert und ihre Verwendung besonders sicher macht. So können Muttermilch-Tropfen eine sanfte und effektive Lösung für verstopfte Nasen oder gereizte Augen bieten.
So geht’s: Lege dein Kind an die Brust an. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst ist und die Milch fließt, docke das Kind ab und halte deine Brustwarze in Richtung Nasenlöcher oder Augen, so dass die Muttermilch direkt hineinfließt. Du kannst aber auch Muttermilch mit der Hand gewinnen, in einem Glas auffangen und diese dann mit einem Wattepad oder einer sauberen Pipette deinem Kind in Auge und Nase träufeln.
Wichtig: Bei stärkeren Symptomen z.B. starker Schnupfen, stark verklebte Augen oder weiteren Erkältungszeichen solltest du unbedingt Rücksprache mit deiner Hebamme oder deine*r Kinderärzt*in halten. In meiner Checkliste für erkältete Babys erkläre ich dir ganze genau, wann du mit deinem Kind zum Arzt gehen solltest! Außerdem erkläre ich dir in meinem Buch Kinderleicht durch die Erkältungszeit ganz genau, welche Hausmittel bei Fieber, Husten, Schnupfen und Co helfen und wie Medikamente spielerisch und kinderleicht gegeben werden können:
Kinderleicht durch die Erkältungszeit
✔ wirksame Hausmittel
✔ Schritt für Schritt Anleitungen
✔ Erste-Hilfe-Tipps
✔ Info-Box "Wann zum Arzt"
✔ Medikamente spielerisch geben
Perfekt, wenn dein Kind gerade eine Erkältung, Husten, Schnupfen, Fieber oder eine Mittelohrentzündung hat.
Muttermilch beim Zahnen
Wenn dein Baby mit etwa 6 Monaten seine ersten Zähne bekommt, kann es sein, dass es dabei Schmerzen hat oder unruhig und quengelig ist. Da hilft Stillen natürlich besonders gut, um dein Baby zu beruhigen. Und auch die antientzündlichen und schmerzstillenden Bestandteile der Muttermilch helfen dabei, die Zahnungswunde gut zu pflegen und schnell heilen zu lassen, so dass dein Baby besser mit den Schmerzen zurechtkommt. Wenn du möchtest, kannst du aus deiner Muttermilch auch ein Muttermilch-Eis zaubern.
Fazit:
Insgesamt ist Muttermilch also ein echtes Allroundtalent in der Hausapotheke mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von wunden Brustwarzen über Hautprobleme und kleineren Verletzungen. Der große Vorteil liegt darin, dass Muttermilch immer griffbereit und auch unterwegs verfügbar ist. Sie ist nicht nur effektiv, sondern auch sehr gut verträglich – perfekt also für Babys!
Bleibt schön gesund!
Eure Clara